Das Leben ist eine Einbahnstraße. Man wird hineingeworfen und muss so lange mitmachen, bis das Ende kommt. Dabei ist der Weg das Ziel. Auf diesem Weg erlebt man unvergessliche Dinge, sieht Unbeschreibliches und trifft Menschen, ohne die eine Weiterreise unsinnig erscheinen würde.

Egal wie es kommt, irgendwann hat die Reise ein Ende und alle Menschen, die „Mitreisende“ waren, bleiben nun allein zurück.

Der Tod gehört zum Leben dazu

Egal ob es plötzlich kam oder absehbar war: wenn Sie ihren Partner oder ihre Partnerin verlieren, legt sich ein Mantel der Unwirklichkeit, der Resignation und der Trauer über Sie. Der Kopf und das Herz funktionieren nur noch mäßig. In dieser Zeit ist es unbedingt notwendig, Freunde und Familie um sich zu haben, die unterstützen, helfen und ein offenes Ohr haben.

Holen Sie sich Hilfe

Hilfe gibt es aber auch für die Menschen, welche den Kontakt nach außen eher gemäßigt halten. Notruf und Trauertelefonnummern kann man schnell im Internet finden. Sollten Sie gerade ein Tief haben und Sie möchten sonst niemanden belasten, rufen Sie dort unbedingt an. Diese Menschen kennen sich sehr gut mit ihrem Zustand aus und bringen wieder Licht in Ihr Dunkel, auch wenn das kaum zu glauben scheint. Sie müssen sich nur trauen!

Trauerphasen

Wenn Sie sich mit den Phasen der Trauer beschäftigen möchten, bieten die Trauerphasen von Fr. Dr. Verena Knast (eine Schweizer Professorin & Psychologin), die beste Veranschaulichung ihrer Emotionen in der nächsten Zeit. Natürlich erlebt jeder die Trauer anders, doch im Großen und Ganzen durchlebt jeder diese Phasen.

Als Erstes beschreibt Sie die „Nicht wahr haben Phase“. In dieser Phase wollen Sie einfach nur aufwachen, aus diesem furchtbaren Traum. Ihre Emotionen sind so gut wie ausgeschaltet und sie sind gelähmt vor Entsetzen. Die Dauer hält meistens nicht lange an, so kann diese Phase ein paar Tage bis wenige Wochen andauern.

Die zweite Phase ist „aufbrechende Emotionen“. In dieser Phase erleben Sie eine Achterbahn der Gefühle aus Trauer, Zorn, Freude, Wut, Angstzuständen und noch viele mehr. In dieser Phase kann es durch Ruhelosigkeit auch vermehrt zu Schlafstörungen kommen. Verlängern kann sich diese Phase, wenn Schuldgefühle des Paares nicht ausgeräumt werden konnten, ebenso wie ungeklärte Probleme. Es ist unabdingbar, dass die trauernde Person in dieser Zeit auch aggressive Gefühle auslebt und nicht unterdrückt. Dies hilft in dieser Phase ganz besonders, um nicht in eine Depression zu verfallen. In unserer Zeit wird Selbstbeherrschung von der Gesellschaft vorgegeben und vorgelebt aber das kann diesem Trauerprozess nur schaden, indem es den Abschluss gänzlich verhindert oder unnötig lange aufschiebt.

Die nächste Trauerphase ist die „des Suchens, sich Findens und des sich Trennens“.
In dieser Phase versucht man bewusst oder unbewusst, die verstorbene Person zu suchen. Auf Bildern, an gemeinsam besuchten Orten, auf Bildern oder in Träumen und Fantasien. Indem der Suchende die Realität immer wieder spürt, bemerkt er, dass sich der Bezug zu dieser Person drastisch geändert hat.

Die vierte und letzte Phase der Trauer ist „neuer Selbst- und Weltbezug“.
In dieser Phase speichert man die verlorene Person als innere Figur. Durch die Partnerschaft vielleicht unerreichte Ziele, kann man sich wieder neu stecken Sie werden aber auch verstehen lernen, dass jede Beziehung vergänglich ist. Das Wichtigste aber ist: obwohl Sie dieser Schmerz fast zugrunde gerichtet hätte, sind Sie dennoch in der Lage, sich wieder zu binden. Das Gehirn und der Körper haben diesen Verlust gespeichert aber auch bemerkt, dass es zu ertragen war. Also ist es wieder möglich neue Bindungen aufzubauen und irgendwann sogar, einen neuen Partner zu finden.

Die Trauerphasen unterliegen dabei natürlich keiner Frist oder einer zeitlichen Beschränkung. Da jeder Mensch einzigartig ist, sind es auch die Trauerphasen, deren Auswirkungen und deren Dauer.

Trauern braucht Zeit

Wenn Sie am Anfang Ihrer Trauer stehen, scheint ihnen die letzte Stufe der Trauer unmöglich zu sein. Der Schmerz ist kaum zu fassen und Sie fühlen sich unter deren Druck allein und vielleicht sogar unverstanden. Bedenken Sie aber, das es auch anderen vor ihnen und vielleicht auch zur selben Zeit ähnlich ergangen ist.

Menschen, die ihren Partner lieben und verlieren, sind keine Seltenheit. Vielleicht hilft es ihnen den Schmerz mit anderen zu teilen, denen es auch so ergeht. Dafür gib es im Internet auch Gruppen und Chats, die einfach zu finden sind. Lesen Sie andere Geschichten, teilen Sie ihre mit und unterhalten Sie sich, wie die Anderen es schaffen, mit Ihrem „Loos des Lebens“ weiter zu machen.

Haben Sie Geduld mit sich und trauern Sie ausgiebig. Wie Sie aus den oben aufgeführten Trauerphasen entnehmen können, dauert der Prozess sehr lange. Man kann aber leider durch den puren Willen, nicht einfach fertig sein mit der Trauer. Es dauert die Zeit, die es dauern muss! Wenn Sie nun einfach anfangen zu weinen, oder sich erinnert fühlen und traurig sind, seien Sie nicht entnervt von sich, sondern spenden Sie sich selbst Trost.

Erinnern Sie sich noch an den Beginn des Artikels? Ihr Zug des Lebens fährt immer noch, nur ein ganz besonderer Mitfahrer ist abgesprungen, um Platz zu machen. Für wundervolle Erfahrungen, erfrischende Erlebnisse und spannende Begegnungen mit neuen Personen.