Wir hören das immer wieder: „Ich finde keinen Mann, weil ich zu schlau bin!“

Bei aller Emanzipation: haben wir hier ein Problem? Müssen Frauen zwar attraktiv und jung sein aber -um Gottes Willen- bloss nicht zu schlau?

Was ist dran am Klischee, dass der Oberarzt eine Krankenschwester heiratet? Der Chef seine Sekretärin. Und gibt es auch Beispiele, wo das anders herum ist?

Wir sind dem nachgegangen:

Intelligenz als Kriterium der Partnerwahl

Gesundheit, Grösse, Stärke – all das sind unzweifelhaft Kriterien bei der Partnerwahl. Ob wir es wollen oder nicht: wir wählen unsere Partner noch immer nach dem gleichen Schema wie unsere keulenschwingenden Vorfahren aus der Steinzeit.

Das Wichtigste Kriterium bei Männern: Ist er stark genug, um eine Familie zu ernähren? Und bei Frauen: Ist sie in der Lage, gesunde Kinder zu gebären?

Und damit sind die Eigenschaften, die uns auf dem Heiratsmarkt attraktiv machen, auch heute noch klar definiert. Bei Männern sind das: relative Jugend, Stärke und Gesundheit. Erst in der jüngeren Vergangenheit kamen noch zwei weitere Kriterien hinzu: Stellung innerhalb der Gesellschaft und Intelligenz. Beides verschafften dem Nachwuchs des Mannes unzweifelhafte Vorteile und sicherten das Überleben der Kinder.


Und bei den Frauen? Da sieht die Sache etwas anders aus. In grauer Vorzeit musste sie vor allem Gesund sein – das konnte man leicht an der äusseren Attraktivität festmachen. Weiterhin musst sie in der Lage sein, noch einige Jahre lang Kinder zu bekommen. Dafür war und ist Jugend eine wichtige Voraussetzung. Und was kam in jüngerer Vergangenheit hinzu? Nichts! Leider gar nichts. Frauen haben immer noch die gleichen Kriterien auf dem Arbeitsmarkt wie ihre Vorfahrinnen aus der Steinzeit. Da hat sich nichts daran geändert. Werder Intelligenz, noch die Stellung innerhalb der Gruppe, hat einen Einfluss auf die Attraktivität der Frau auf dem Arbeitsmarkt.

Intelligenz bei Frauen kein Thema?

Also muss die Frau einfach nur jung und schön sein, damit sie einen guten Ehemann abbekommt?

Ganz so schlimm ist es zum Glück dann doch nicht, denn Intelligenz spielt auch bei Frauen eine Rolle.

Forscher der Warschauer School of Economics Sind der Frage, welche Rolle die Intelligenz bei Frauen auf dem Heiratsmarkt spielt, genauer auf den Grund gegangen. Sie liessen Frauen und Männer zu einem Speed Dating antreten. Anschliessend musste die Probanden die Attraktivität und Intelligenz des Gegenübers bewerten und anschliessend sagen, ob sie sich ein weiteres Date mit dieser Person wünschen.

Das Ergebnis war eindeutig. Während bei Männern Intelligenz klar ein Vorteil auf dem Heiratsmarkt ist, ist es bei den Frauen etwas komplizierter. Bis zu einem bestimmten Punkt ist Intelligenz ein Vorteil, danach kippt es wieder. Das heisst, Männer finden intelligente Frauen schon attraktiv. Sind die Frauen aber überdurchschnittlich intelligent, dann ziehen sich die Männer wieder zurück. Eine superintelligente Frau übersteigt offenbar ein imaginäres Mass bei den Männern.

Intelligenz und Schönheit

Das Einzige, was einer sehr intelligenten Frau in diesen Tests noch helfen konnte, war, wenn Sie besonders attraktiv war. Dann waren die Herren wieder stärker an einem weiteren Date interessiert. Intelligenz hin oder her.

War sie aber nur mässig schön oder sogar unscheinbar bis hässlich, dann half auch Intelligenz nicht mehr weiter. Warum überrascht uns das jetzt so gar nicht?

Unser Tipp an alle intelligenten Frauen

Erst einmal müssen wir die Testergebnisse etwas relativieren: hier ging es ja nur um das erste Kennenlernen in einem Speed Dating. Meist aber lernt man sich in anderer Umgebung kennen. Und dort spielt der erste Eindruck eine weniger starke Rolle. Weil man sich zum Beispiel in der Arbeit kennenlernt. Oder beim gemeinsamen Hobby.

Und dann ist Intelligenz durchaus ein Vorteil. Vor allem dann, wenn man sich geistreich über verschiedene Themen unterhalten kann. Natürlich sollte man die Mann nicht überfordern. Wenn dieser das Gefühl bekommt, neben Ihnen dumm und alt auszusehen, dann wird er sich schon bald zurückziehen.

Dumm stellen?

Auch das könnte eine Strategie sein. Muss aber mit Bedacht eingesetzt werden. Denn spätestens wenn es tatsächlich zu einer Beziehung kommt, sind Sie ja immer noch sehr intelligent. Und wenn ihr Partner dann so gar nicht mithalten kann, nützt Ihnen das auch nicht viel.


Aber Sie müssen ja nicht gerade beim ersten Treffen mit Ihm Ihre ganzen Talente präsentieren. Sie leiten einen Forschungsbereich in einem medizinischen Institut? Okay, aber vielleicht verraten Sie erst einmal nur, dass Sie Medizinerin sind. Oder Sie gehören zum Top-Kader eines internationalen Konzerns? Sagen Sie einfach, Sie arbeiten bei Siemens – ist nicht gelogen und Ihr Gegenüber fällt nicht gleich aus allen Wolken.

Gehen Sie es am Anfang ruhig an und offenbaren Sie Ihre Intelligenz und Ihre Karriere erst nach und nach. Und eines ist natürlich auch wichtig: Ihr Partner muss intellektuell auch irgendwie zu Ihnen passen. Also ganz dumm stellen und weit unterhalb der eigenen Kragenweite suchen ist vielleicht auch nicht die perfekte Strategie.

Fazit

Frauen mit überdurchschnittlichem IQ haben auf dem Heiratsmarkt tatsächlich schlechtere Chancen als durchschnittlich intelligente Frauen. Diverse Testresultate sind an dieser Stelle eindeutig. Dennoch sollten Hochintelligente Frauen nicht gleich aufgeben. Auch wenn die Auswahl an mindestens gleichintelligenten Männern deutlich eingeschränkt ist, lohnt die Suche.

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